Gespräch mit Küchenwand als Bild der Hoffnungslosigkeit
Gelungenes Gastspiel von Ingrid Hoffmann mit "Shirley Valentine oder die heilige Johanna der Einbauküche" / Ein-Personen-Stück gefiel den Zuschauern

Tiefe Einblicke in das Gemütsleben einer frustrierten ,verheirateten Frau ,Anfang Vierzig, Mutter zweier erwachsener Kinder ,gewährte das Gastspiel von Ingrid Hoffmann mit dem Stück Shirley Valentine oder die heilige Johanna der Einbauküche auf der Bühne des Kellertheaters. In dem rund zweistündigen Ein-Personen-Stück des zeitgenössischen englischen Autors Willy Russell gelang der Schauspielerin eine brillante Darbietung“. Ich war mal Shirley Valentine“ lautet die resignierte Feststellung der nachlässig gekleideten und frisierten Heldin, die bei der Zubereitung von Fritten mit Spiegelei am heimischen Herd Rückschau hält auf ein selbstloses Leben im Dienst der Familie ohne erkennbare Perspektiven für die Zukunft... Ingrid Hoffmanns Spiel ging zu Herzen. Sensibel zeichnete Sie die Entwicklung der zu Beginn eingeschüchterten kleinbürgerlichen Shirley zur reifen Frau nach, die sich nicht in resignative Männerfeindschaft flüchtet. Mit überzeugender Gestik und Mimik gestaltete die Künstlerin die unterschiedlichsten Gemütsregungen glaubhaft und überzeugend und prickelnd zu spüren die Solidarität des überwiegend weiblichen Publikums.

Von BT-Mitarbeiter E. Hoffmann Rastatt